Massagen gelten als älteste Heilkunst der Welt.
Es gibt viele verschiedene Arten von Massagen mit unterschiedlichen Wirkungen und Traditionen. Manuelle Massagen kennt man in Deutschland vor allem aus der Physiotherapie, in der Massagegriffe zur Lösung von muskulären Verspannungen und Blockaden angewandt werden. Diese Art von Massage wird auch als klassische oder schwedische Massage bezeichnet und soll in erster Linie die Symptome der Verspannung und Schmerzen schnell lindern. Aus diesem Grund gehen die meisten Menschen zu einem Physiotherapeuten oder Masseur. Doch es gibt auch Massagetechniken, die noch weitere Indikationen haben oder einfach der Tiefenentspannung und dem Stressabbau dienen.
Mehr als nur die Lösung von Verspannungen
Im Wellnessbereich gibt es eine breite Auswahl an diversen Massagetechniken aus aller Welt. Oft werden beispielsweise Hot Stone- und Kräuterstempelmassagen in einem Spa angeboten, die auch effektiv verspannte Muskulatur entspannen. Durch die Wärme von warmen Basaltsteinen, mit denen der Rücken oder auch der gesamte Körper massiert wird kann der angespannte Muskel loslassen. Ebenso kann dies durch heiße Kräutersäckchen geschehen, mit denen der Körperbereich abgeklopft und einbalsamiert wird. Durch die Wärme und die harmonischen Ausstreichungen kann ebenso die Seele entspannen, sodass Körper und Geist in Einklang geraten. Das ist das Ziel der sogenannten ganzheitlichen Massagen, die oft aus der fernöstlichen Philosophie entspringen. In der Thai-Massage geht es nämlich noch um die Aktivierung bestimmter Akupressurpunkte, welche die Energie im Körper besser fließen lassen. Somit kann Krankheiten vorgebeugt und ein vitaleres Wohlgefühl gefördert werden. Das ist ebenso die Intention der Fußreflexzonenmassage, die ihren Ursprung in der Tradtionellen Chinesischen Medizin hat. Durch das Drücken und Reiben bestimmter Punkte an der Fußsohle können Organe zur verbesserten Funktion angeregt werden.
Massagen zur Entgiftung
Auch das Entgiften sowie Entschlacken ist eine gewünschte Wirkung und großer Aspekt vieler Massagetechniken. Diese entspringen zumeist aus dem indischen Ayurveda, der ältesten Medizin der Welt. Sanfte Ölmassagen (Abhyanga) oder Peelingmassagen (Garshan,Udvartana) sollen Gifte aus dem Gewebe entfernen und den Körper verjüngen. Sesamöl hat eine porenöffnende, entgiftende Eigenschaft und wird somit hauptsächlich als Basisöl für die Abhyanga verwendet. Diese ist die traditionelle Ayurvedamassage, bei welcher der gesamte Körper großzügig geölt und mit sanften Ausstreichungen verwöhnt wird. Das Lymphsystem wird angeregt und gelöste Schlacken werden ausgeschwemmt. Vorab kann eine Garshan-Massage, die den Körper kräftig mit einem groben Handschuh abreibt oder eine Pulvermassage, bei der Kräuter wie ein Peeling aufgetragen und einmassiert werden nützlich sein, um das Bindegewebe und die Durchblutung zu fördern. Man geht davon aus, dass aufgenommene Giftstoffe aus der Umwelt und Nahrung vor allem im Fett- und Bindegewebe gespeichert sind, aus dem man sie somit herausmassieren möchte. Das ist zwar nicht wissenschaftlich bewiesen, doch viele Menschen schwören auf diese Heilwirkung und spüren sie deutlich am eigenen Leibe.
Massagen für die Seele
Eine Massage muss nicht nur Heilwirkungen auf den Körper haben, sie kann auch eingesetzt werden, um in erster Linie der Psyche und dem emotionalen Wohlbefinden zu dienen. Diese Intention hat zum Beispiel die hawaiianische Lomi Lomi Nui Massage. Ähnlich wie die Abhyanga wird sie mit viel warmem Öl ausgeführt. In diesem Fall gibt es jedoch eher Mandelöl, das für jeden Hauttypen geeignet ist,Feuchtigkeit spendet und ein Gefühl des umsorgenden Einhüllens vermittel soll. Lomi Lomi Nui wird mit den Unterarmen und Ellenbogen ausgeführt und ist wie ein entspannender Tanz. Der gesamte Körper wird mit diesen besonderen Griffen, die beispielsweise “Ozeanwelle” und “Katzenpfötchen” heißen behutsam bearbeitet, sodass der Mensch völlig loslassen und entspannen kann. Der Gast soll sich behütet fühlen wie ein Baby und in dieses Urgefühl des Vertrauens zurückfinden. Es geht darum, die Seele von ihren Lasten zu befreien. Wenn dies geschieht, kann auch der Körper lernen, loszulassen. Die Massage wird begleitet von traditioneller hawaiianischer Musik und hat oft den Charakter eines Kurzurlaubes.
Kosmetische Massagen
Massagen können zudem eingesetzt werden, um die Haut und Schönheit des Menschen zu verbessern. Es gibt Anti-Cellulite-Massagen, die mit anregenden Produkten vor allem die Oberschenkel und das Gesäß bearbeiten, um diese Zonen glatter und straffer aussehen zu lassen. Lymphdrainagen können Wassereinlagerungen abbauen und somit den Körper schlanker machen. Peelingmassagen mit hochwertigen Kosmetikprodukten lassen die Haut babyzart und weich werden. Gesichtsmassagen mit Hyaluronprodukten können Fältchen minimieren und einen frischen Teint verleihen.
Massagen zur Reinigung
Eine Reinigungszeremonie ist das sogenannte Hammam, welches der türkischen als auch marokkanischen Tradition entspringt. In einem bedampften Raum wird der gesamte Körper mit einem Seidenhandschuh abgerieben und danach im Seifenschaum massiert. Dieser Vorgang dient der Reinwaschung von Körper und Geist, der traditionell vor besonderen Anlässen wie Hochzeiten vollzogen wird. Es ist auch für den normalen Alltag eine entspannende Möglichkeit, sich von Altlasten zu befreien.
Eine gut ausgeführte Massage ist einfach herrlich und ein besonderes Erlebnis für die Sinne. Das Angebot im Wellnessbereich ist vielfältig, es ist für jeden Menschen das Passende dabei. Aufpassen sollte man bei der Einnahme von Blutverdünnern und bei Krebserkrankungen. Dies sind Kontraindikationen für Massageanwendungen. Ansonsten steht dem Massageerlebnis nichts im Wege. Man kann sich eine gute Wellnessmassage regelmäßig gönnen, um seiner Gesundheit und dem Wohlbefinden etwas Gutes zu tun. Auch einmalig ausgeführt wirkt eine Massage oft lange nach und kann als besonderen Anlass angesehen werden.