Loveparade Berlin

Loveparade Berlin

„Friede, Freude, Eierkuchen“ – so lautete das Motto der ersten Loveparade am 1. Juli 1989. DJ Dr. Motte begründete mit der Loveparade ein Königreich für Raver, dessen Ausmaß er damals wohl kaum erahnt hat. Eine Hommage an den Techno, wohlgemerkt mit politischer Intention:

„Frieden, für Abrüstung; Freude durch Musik als Mittel der Kommunikation; Eierkuchen für die gerechte Nahrungsmittelverteilung“(1). So demonstrierte DJ Dr. Motte 1989 erstmals mit weniger als 200 Gleichgesinnten über Berlins Kurfürstendamm. Jährlich so fortgesetzt waren es Ende der Neunziger schließlich 1,5 Millionen teilnehmende Raver – ein Spektakel, das seinesgleichen sucht.

Inzwischen feierte die Loveparade, im Lichte des Andenkens an den Mauerfall vor 30 Jahren, auch ihr 30-jähriges Jubiläum. Musik als Sprachrohr für politisches Ansinnen und ein öffentlich zelebriertes Ausleben von Techno-Beats: Dabei sein war alles. Im Jahre 2001 stellte sich dann das Bundesverfassungsgericht die Frage, inwiefern der einstige demonstrative Geist der Loveparade einer rein kommerziellen Existenz gewichen ist und erkannte ihr den Status einer Demonstration ab.

Dies hatte zur Folge, dass sämtliche Kosten von nun an den Verantwortlichen oblagen, die somit das Sicherheitspersonal und auch die Stadtreinigung selbst finanzieren mussten.
Daher fand die Loveparade im Jahre 2003, in der Form wie sie einst entstanden und gewachsen ist, zum letzten Mal statt. 2004 und 2005 pausierte das Event, um dann 2006 mit neuem Sponsor wieder aufzuleben.

Doch das Konzept des Hauptsponsors wurde schnell zur Eintagsfliege, als der Vater der Loveparade, DJ Dr. Motte, sich abwendete. Trotz nachfolgender Gehversuche einer fremd geführten und ins Ruhrgebiet verlegten Loveparade scheiterte das Event in letzter Instanz an einer durch falsch ausgewählte Infrastruktur verursachten Massenpanik mit Todesfolge für 19 Menschen.

Schrill, schriller, Loveparade!

Die einst so kleine Rave-Demo wurde über die Jahre hinweg zu einem handfesten Event der Superlative. Die Bilder des bunten und feuchtfröhlichen Treibens inmitten der Sommersonne haben sich eingeprägt. Hauptsächlich nackte und wenn, dann leicht und schrill bekleidete Körper schlängelten sich auf diversen Umzugswagen zum alles übertönenden Rave. Unter den Fittichen der Loveparade erblühte schon in den Neunziger Jahren eine Toleranz für in ihrer Sexualität vom Mainstream abweichende Menschen, die heutzutage versucht auch global Fuß zu fassen. In dieser auf den ersten Blick homogenen, tanzenden Masse konnte jeder seine eigene wie auch immer geartete Heterogenität sichtbar ausleben. Das Ende der Loveparade war auch das Ende einer Ära, allerdings hat sie in Berlin eindeutig ihre Fußspuren hinterlassen. In vielen kleinen Clubs, Bars und Diskotheken verstreut sind nicht nur die Raver anzutreffen, auch die durch die Loveparade verbreitete Toleranz diverser sexueller Orientierungen gegenüber findet sich heute in einem für solche Themen offenen Berlin wieder.

Homosexuelle Partnersuche in Berlin

Berlin ist unlängst zur Hochburg für Schwule und Lesben, aber auch für jegliche andere sexuelle Gesinnungen geworden und steht ganz im Zeichen einer etablierten Toleranz.
Diverse Locations bieten ein breitgefächertes Unterhaltungsprogramm für jede Art von sexueller Orientierung. Die homosexuelle Partnersuche wird hier nicht zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Vom Café, über Saunen bis hin zum Museum ist hier vieles exklusiv für Schwule und Lesben. Wie offen Berlin für Homosexualität ist, zeigt auch ein Besuch der offiziellen Homepage der Stadt: Unter dem Punkt „Kultur und Ausgehen“ gibt es einen Link zu „Gay Berlin“-Angeboten. Eine beachtliche Auswahl an Events lässt keinen Zweifel an der Offenheit Berlins bestehen. Es gibt sogar eine Karriere-Messe für Schwule und Lesben, sowie Park- und Stadtfeste, die vom berühmten Christopher Street Day (CSD) gekrönt werden. Inzwischen zum 42. Mal gehen Jahr für Jahr rund eine Million Menschen für die Rechte von Schwulen, Lesben, von Inter- und Bisexuellen sowie von Transgendern auf die Straße und demonstrieren gelebte Toleranz. Gays aus Berlin erhalten hier weitere Infos zur homosexuellen Partnersuche.

Fazit

Das bittere Ende der Loveparade ändert nichts an ihrem Kult, der in Berlin Spuren hinterlassen hat. Die Loveparade ist Berlin und Berlin ist die Loveparade.
Diese spezielle Symbiose bleibt unvergessen und mit Nachwirkungen. Ohne speziell für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuellen eingetreten zu sein, öffnete die Loveparade für derartige Gesinnungen die Türen zur Öffentlichkeit. Die Parade ebnete der Stadt Berlin den Weg hinein in eine Offenheit, die für Deutschlands Hauptstadt inzwischen charakteristisch ist. Die Loveparade lebt im Zeitgeist von Berlin weiter.

Quelle (1):
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/boulevard_nt/musik_nt/article129614821/DJ-Dr-Motte-ueber-die-Anfaenge-der-Loveparade.html (aufgerufen am 20.11.2019 um 9:07 Uhr)

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