Selten zuvor herrschte vor dem Beginn eines Fußball-Großereignisses so viel Verunsicherung wie diesmal. Der Grund dafür liegt nun schon drei Jahre zurück. Damals schied die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft erstmals in ihrer Geschichte in der Vorrunde aus. Der Schock saß zunächst tief, dann folgten erste Reformen. Doch der erhoffte Umschwung wollte nicht längerfristig eintreten. Zwar spielte die Mannschaft durchaus eine erfolgreiche Qualifikation, doch zahlreiche Rückschläge folgten.
Ein negativer Höhepunkt war zweifellos das Spiel gegen Spanien in der UEFA Nations League. Als sich die Mannschaft bereits auf dem Weg zurück an die Weltspitze wähnte, setzte es eine historische 0:6 Niederlage, wie der Spiegel schrieb. Schnell wurden Rufe laut, die Routiniers ins Team zurückzuholen. Vor allem Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng wurden dabei immer wieder ins Spiel gebracht. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war klar, dass es so nicht weitergehen könne.
Löw geht, Flick kommt
Nach einer etwas längeren Nachdenkpause entschied sich Bundestrainer Joachim Löw zum vorzeitigen Rückzug. Er wird sein Amt nach der Fußball-Europameisterschaft zur Verfügung stellen. Sein Nachfolger war schnell gefunden. Unzufrieden mit der Situation in München, entschloss sich der neue Liebling der Massen, Hansi Flick, seinen Job ebenfalls aufzugeben. Er unterzeichnete vor kurzem seinen Vertrag als neuer Bundestrainer und folgt damit seinem ehemaligen Lehrmeister. Gemeinsam hatte das Duo immerhin den Weltmeistertitel in Brasilien errungen. Doch zuerst will Joachim Löw seiner Karriere einen weiteren Höhepunkt hinzufügen.
Die Chancen dafür stehen gar nicht mal so schlecht. Die Rückkehr von Thomas Müller und Mats Hummels gestaltete sich im ersten Spiel nach ihrer Nominierung durchaus erfolgreich. Das Länderspiel gegen Dänemark endete mit einem Remis. Ein kleiner Patzer hatte genügt, um ein Gegentor zu erhalten. Ermutigt von den ersten zaghaften Schritten in Richtung Normalität, drehte das Team von Joachim Löw dann im letzten Vorbereitungsspiel gegen Lettland auf.
Die Generalprobe ist geglückt
Diesmal zeigten die Fußballer ihre offensiven Qualitäten und feierten ein 7:1 Schützenfest. Der Bundestrainer stellte nach der Begegnung zufrieden ein hohes Tempo, gute Laufwege und Pressing-Qualitäten bei seinen Spielern fest. Die Mannschaft tankte vor dem ersten Spiel der Fußball-Europameisterschaft noch einmal kräftig Selbstvertrauen. Nicht weniger als sieben verschiedene Torschützen trugen sich in die Liste ein.
Die Experten sind optimistisch
Im Mittelpunkt des Interesses steht bei den Fans in Deutschland jetzt das Abschneiden bei der Fußball-Europameisterschaft. Der scheidende Bundestrainer musste sich zuletzt jede Menge Kritik anhören. Der Umbau der Mannschaft nahm zwar schnell konkrete Züge an, doch die erhofften langfristigen Erfolge blieben aus. Löw änderte sogar seine Meinung und holte mit Thomas Müller und Mats Hummels zwei verdiente Weltmeister zurück ins Team.
Doch ob das ausreichen wird, um den Favoriten die Stirn zu bieten, bezweifeln viele Fans. Die Buchmacher sind in dieser Hinsicht jedoch optimistischer. Sie geben Deutschland gute Chancen. So liegt die Mannschaft auf Betway Sportwetten mit einer Sportsiegquote von 9,0 (Stand 7.6.) auf Platz vier der Favoritenliste. Nur Weltmeister Frankreich, England und Belgien werden höher eingeschätzt. Vielleicht sollte dies der Mannschaft ebenfalls jenes Selbstvertrauen zurückgeben, das zuletzt deutlich sichtbar gefehlt hat.
Vier Spiele finden in der Allianz Arena statt
Das haben die Spieler auch dringend nötig, schließlich werden sie das Turnier gegen den amtierenden Weltmeister beginnen. Frankreich ist zuletzt in der Einschätzung von Experten deutlich gestiegen und gilt nun als Top-Favorit auf den Titel. Ein guter Start ist daher für Deutschland besonders wichtig.
Schauplatz der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ist die Heimat des FC Bayern München. In der Allianz Arena finden alle drei Spiele der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale statt. Damit haben auch Besucher aus dem Ausland die Möglichkeit, die Hauptstadt Bayerns näher kennenzulernen. Diese hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, die durchaus mit den beliebtesten Touristenzielen in Europa mithalten können. Die vielen Facetten der Stadt lassen sich am besten mit einer der vielen Stadtführungen erkunden.
Den Heimvorteil gilt es nun zu nutzen. Am 15. Juni trifft Deutschland um 21 Uhr in München auf Weltmeister Frankreich. Am 19. Juni folgt um 18 Uhr die Begegnung mit Europameister Portugal, bevor am 23. Juni um 21 Uhr das letzte Gruppenspiel gegen Ungarn auf dem Programm steht.
Jetzt ist höchste Konzentration angesagt. Gut möglich, dass die Prognose von Star-Trainer José Mourinho eintrifft. Der ist davon überzeugt, dass Deutschland, wenn es die schwierige Gruppenphase übersteht, weit kommen wird. Der Austragungsort in München hat schon zahlreiche große Spiele gesehen. Dort wo sich Gemütlichkeit und luxuriöse Ansprüche vereinen, können die Fußballer nun das Fundament für den Traum Europameister-Titel legen.