Ein Ligamodus für die besten Snooker Spieler? Eine logische Idee, wenn es darum geht, den Sport zu professionalisieren und Geld damit zu verdienen, sowohl für die Spieler als auch für den Verband. Schon von 1987 bis 1992 gab es die von Barry Hearn organisierte Matchplay League, die später als European League weitergeführt wurde. 1998 wurde die Premier League erschaffen, nicht ganz zufällig namentlich verwandt mit dem wichtigsten englischen Fußballwettbewerb. Aufgrund des hübschen Preisgelds, das es zu gewinnen gab, nahmen die Spieler die Liga sehr ernst, insbesondere Ronnie O’Sullivan, der das Turnier von 2005 bis 2008 fünfmal in Serie gewinnen konnte. Weitere interessante Fakten rund um das Snooker finden Sie in der offiziellen Webseite für Österreich Snooker.co.at
Die Premier League Turnierserie
Die Premier League war eine mehrere Monate dauernde Turnierserie, die über die Jahre von Bournemouth im Süden Englands bis hoch nach Inverness in den schottischen Highlands fast im gesamten Vereinigten Königreich ausgetragen wurde. Und sie war ein Experimentierfeld. Was bei Weltranglistenturnieren undenkbar erschien, wurde hier probiert, so beschränkte eine Shotclock die Zeit für einen Stoß auf 20 beziehungsweise 25 Sekunden. Nur fünf Time-outs für tiefer gehende Überlegungen standen den Spielern zur Verfügung, das Spiel sollte damit schneller werden, spektakulärer, die Spieler zu Fehlern gezwungen werden.
Gespielt wurde im Gruppenmodus, eine Partie dauerte fünf bis acht Frames. Auch Unentschieden waren möglich. Ab 1992 wurden die Finalspiele im K.O.-Modus ausgespielt. Es dominierten jene Spieler, die gemeinhin als gedankenschnelle Vertreter der Sportart gelten: Steve Davis, Stephen Hendry und O’Sullivan gewannen gemeinsam 20 der 27 vergebenen Titel seit 1987.
Die populäre Liga wurde autonom neben dem Turnierplan des Weltverbands abgehalten, der sich immerhin einsichtig zeigte und an Spieltagen der Premier League keine eigenen Termine legte. Das änderte sich 2008, als die neu in den Terminplan berufene Bahrain Championship mit der Premier League kollidierte – und einige Spieler, die vertraglich an die Premier League gebunden waren, das neue Turnier auslassen mussten. Als Barry Hearn 2008 Vorsitzender des Weltverbands wurde, integrierte er die von seiner Firma Matchroom organisierte Premier League offiziell in die Tour.
Hearn trieb die Gewinnmaximierung noch weiter; er schuf zudem die Championship League im Crondon Park Golf Club in Stock/Essex, die dem Sieger ab 2008 einen Startplatz für die lukrative Premier League sicherte. Seit dem Aus für die Premier League 2012 gilt der Startplatz für das Einladungsturnier Champion of Champions.